"Es ist nicht die stärkste Spezie die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann." (Charles Darwin)

Der Klimawandel ist da!

In den letzten Jahren ist der Klimawandel mehr und mehr ins Zentrum diverser Diskussionen gerückt.

Nicht zuletzt, weil die Auswirkungen nun nicht mehr nur statistisch errechnete abstrakte Werte auf einem Blatt Papier sind, sondern weil die Folgen dieser weltweiten Veränderungen für uns alle spürbar werden. Mit den immer längeren Hitze- und Vegetationsperioden, den häufiger auftretenden Extremwetterereignissen und den damit verbunden Problemen, müssen sich zukünftig nicht nur Meteorologen und Klimaforscher auseinandersetzen, sondern auch der Rest der Bevölkerung.

Was aber bedeutet diese Veränderung speziell für die Region Wagram? Was verändert sich konkret und in welchem Ausmaß? Und in welchem Zeitraum soll es zu diesen Veränderungen kommen?

Die folgenden Diagramme und Erklärungen, sollen einen kurzen Überblick darüber geben, wie sich die Situation in Niederösterreich in den nächsten Jahrzehnten verändern könnte.

Was verändert sich in der Region?

Bereits jetzt zeigen sich etliche, durch den Klimawandel bedingte Veränderungen. Die oft langanhaltende Trockenheit und wochenlange Hitzeperioden ohne Niederschlag haben Folgen für die Landwirtschaft und die öffentlichen Grünräume. Der Wasserverbrauch für Gartenbewässerung steigt. Bodenerosionen durch Wind und kleinflächige Starkregenereignisse bewirken eine Abtragung von Humus. Ein verfrühtes Einsetzen der Vegetationsperiode und damit einhergehend höhere Spätfrostgefahren stellen insbesondere im Weinbau eine zusätzliche Herausforderung dar.

Einen Artikel über die Auswirkungen in der Region aus dem Regionsmagazin Neuland (Herbst/Winter 2019) können Sie hier herunterladen: Artikle Neuland

Treibhausgasszenarien und das Projekt ÖKS15

Bei dem Projekt ÖKS15 haben das Ministerium für ein Lebenswertes Österreich und die neun Bundesländer mit Hilfe diverser Forschungseinrichtungen viele der gängigen Klimamodelle kombiniert und mögliche Klimaszenarien für die einzelnen Landesgebiete entworfen. Als Index wurde dafür der sogenannte "Representative Concentration Pathway", kurz RCP, verwendet. Im Zuge dessen unterscheidet man zwischen 2 möglichen Szenarien

  • RCP8.5 - das business-as-usual- Szenario: in diesem Fall werden keine, oder nur geringe Anstrengungen unternommen, die Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre zu reduzieren.
  • RCP4.5 - Szenario mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen: Bei diesem Szenario reduzieren sich die Emissionen bis 2080 um etwa die Hälfte des heutigen Niveaus.

Das Klimaschutzziel, das auf der Pariser Klimaschutzkonferenz (COP21) im Dezember 2015 definiert wurde, wird durch das RCP4.5- Szenario aber nicht erreicht. Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel von vielen Institutionen und Ländern immer noch nicht als Problem wahrgenommen wird, ist davon auszugehen, dass wir maximal das RCP4.5 erreichen werden.

Szenarien für die einzelnen Bereiche

Hitze

Als Hitzetage werden solche bezeichnet, an denen die Temperatur über 30°C ansteigt. Messungen haben ergeben, dass es bereits in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Anstieg der Hitzetage gegeben hat (ZAMG 2019). Auch die Anzahl der Tropennächte ist deutlich höher. Die folgenden Grafiken zeigen die zukünftige Entwicklung der Hitzetag und Tropennächte in Niederösterreich.

 

Niederschlag

Die langanhaltende Hitze führt zwar einerseits zu kurzzeitig hoher Trockenheit, begünstigt aber auch Starkregenereignisse. Dabei handelt es sich um Regengüsse, bei denen die Tagesniederschlagssumme gleich bzw. höher als 20 mm ist.

Vegetationsperioden

Die klimatischen Veränderungen zeigen nicht nur, dass die Sommer zukünftig heißer, sondern auch länger sein werden. Diese Entwicklung führt auch zu einer Verlängerung der Vegetationsperiode, was Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die öffentliche Grünraumpflege und das generelle Landschaftsbild der Region haben wird.

Was können wir daraus schließen?

Selbst wenn die Maßnahmen, die für den Klimaschutz in den letzten Jahren gesetzt wurden, greifen, müssen wir damit rechnen, dass es zukünftig zu gravierenden Veränderungen kommt.

Das KLAR!- Programm der Region versucht diese Veränderungen wahrzunehmen, aber auch als Chanc zu sehen und im Sinne des Klimaschutzes darauf zu reagieren!